Werke des aus Wettringen stammenden Künstlers Heinz Höffer werden gezeigt
Heinz Höffer, dt. Maler und Bildhauer, stud. ab Mai 1919 (27jährig) an der Akad. München
bei Hermann Groeber, Mitgl. des Reichsverbandes Bildender Künstler Deutschlands,
tätig in Wettringen und München, Quelle: Dressler, Internet und Matrikel der
Münchner Akademie.
Der Künstler Heinz Höffer wurde 1892 in Wettringen geboren und wuchs in seinem Elternhaus an der Kerneburg (Zimmerei Höffer) auf.
Mit Hilfe seiner Eltern konnte er in Lüdinghausen eine Ausbildung als Kirchen- und Dekorationsmaler beginnen. In Mannheim wurde Heinz Höffer 1912 von Prof. Muth aus Worms zusammen mit 4 anderen Kunstmalern beauftragt, die Heilig-Geist-Kirche in Mannheim auszumalen. Die Ausstellungen in der Mannheimer Kunsthalle inspirierten Heinz Höffer für sein späteres Künstlerleben. 1913 entschloss er sich zum Besuch der Natur-Zeichenklasse an der damaligen Kurfürstenschule. Dort begann er, seine ersten Bilder zu malen und konnte schon bald darauf interessierte Käufer für seine Werke finden.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach meldete sich Heinz Höffer freiwillig zum Wehrdienst. Seine Kriegserlebnisse hat er ausführlich in seiner Autobiographie „Der Hinnik vom Musekamp“ geschildert. Er kam 1915 in Kriegsgefangenschaft. Durch glückliche Umstände wurde dort sein künstlerisches Talent entdeckt und gefördert. Um die Jahreswende 1915/16 kam er als Kriegsgefangener in ein Lager nach Le Mans in Frankreich. Bei einem Gefangenenaustausch bekam er 1916 die Chance, in die Schweiz nach Arosa in Graubünden zu wechseln. Während des Krieges konnte er in Luzern bei Prof. Bachmann sein Studium fortführen. Von der Deutschen Botschaft in Bern erhielt er ein Reichsstipendium und dies ermöglichte ihm, ein eigenes Atelier in Luzern zu unterhalten. Durch Beteiligung an Ausstellungen und lobende Zeitungskritiken sowie durch einen Filmbericht der Deutschen Wochenschau wurde sein künstlerisches Wirken bekannt und anerkannt.
Kurz vor Kriegsende 1918 kam er zurück nach Deutschland, zunächst nach Heidelberg, dann nach Münster, wo er das Ende des Krieges erlebte. Er entschloss sich, seinen Freund Clemens in München zu besuchen, der dort an der Kunstakademie studierte und ein eigenes Atelier betrieb. Heinz Höffer verblieb in München, wo er 12 Semester an der Akademie bei den Professoren Franz von Stuck, Gröber und Hermann Hahn studierte. In München lernte er auch seine spätere Frau Marietta, eine Italienerin, kennen und heiratete sie. Die Ehe blieb kinderlos. Viele Jahre arbeitete Heinz Höffer als freischaffender Künstler in München.
1954 kehrte Heinz Höffer für einige Monate in seine Heimat nach Wettringen zurück und wohnte dort bei seiner Nichte an der Bültstraße 7, um das neue Ehrenmal an der Metelener Straße künstlerisch zu gestalten. Es wurde 1955 fertig gestellt. Die große vergoldete Christus-Figur ist wohl in Wettringen sein bekanntestes Werk.
Nach seinem Tod im Oktober 1971 wurde ein Großteil seiner nicht veräußerten Bilder an die Kath. Kirchengemeinde übergeben. Nur ein Teil dieser Bilder sind bis heute dort verblieben und wurden im Pastorat gelagert.
Die noch vorhandenen Bilder, ergänzt mit Leihgaben aus privatem Besitz, werden ab Mittwoch, 3. November 2016 im Heimathaus in Wettringen ausgestellt.
Der Heimatverein lädt im Rahmen seiner heimatgeschichtlichen Kaminabende zur Ausstellungseröffnung am 3.11. zu 19.30 Uhr ganz herzlich alle interessierten Wettringer ein. Anschließend besteht Gelegenheit zum Gespräch am Kamin über allgemeine heimatgeschichtliche Themen. Gerne können auch an dem Abend Anregungen und Vorschläge zu den Aktivitäten des Heimatvereins gemacht werden.