Die Organisation von großen Veranstaltungen, zu denen die Öffentlichkeit aus weiter Umgebung eingeladen ist, erfordert einiges an Planungen, zumal wenn man auch an das leibliche Wohl der Besucher denkt. Was bietet man ihnen an, was liegt im Trend? Wie viel von allem, z.B. Reibekuchen, Waffeln und mehr. Man zielt darauf, möglichst die Wünsche aller erfüllen zu können, ist aber auch darauf bedacht, am Schluss eines Festes nicht Unmengen übrig zu haben. Erfahrungswerte sind bei den Planungen von großer Bedeutung, Nach den Erfahrungswerten wird dann vorgesorgt und alles beschafft. Erfahrungwerte waren auch  zum Kartoffelfest am Sonntag beim Heimatverein und dem Oldtimer-Traktorenclub Richtschnur. 

Und dann war man perplex. Bereits um 16 Uhr war alles ausverkauft: Brot aus dem Backhaus, leckere Waffeln, Pommes & Würstchen, Reibeplätzen, Pellkartoffeln. Ein Beweis, dass das Kartoffelfest weit über die Erwartungen hinaus Anklang fand und viele Besucher kamen. Über dieses Intersse freuten sich natürlich die Organisatoren und die Gesichter strahlten.  Am frühen Morgen sahen die jedoch noch ganz anders aus. Der Tag begann mit erheblichem Regen. „Mir sind fast die Tränen gekommen“, sagte jemand aus dem Organisationsteam. Dann jedoch bewahrheitete sich das, was die Wetterprognose für Wettringen voraussagte: Sechs Stunden Sonnenschein,  und die Sonne blickte tatsächlich oft zwischen den Wolken hindurch. Die Besucher wurden bereits am Eingang zum Heimathausgelände willkommen geheißen durch das beruhigende gleichmäßige Tuckern eines alten Kramer-Traktors. Der hielt tatsächlich über Stunden durch. Rechterhand dann die ganze Palette von Oldtimer-Traktoren, zu denen die Besitzer gerne Auskunft gaben. Darunter auch zwei Wettringer „Eigengewächse“, zwei alte Krümpel.  Erinnerungen wurden im Fachgesimpel wach. Die Kinder lockten jedoch die Traktoren in Kleinformat. Unentwegt drehten sie mit ihnen ihre Runden, und sehr gerne halfen sie an dem Standort, der der Veranstaltung den Namen „Kartoffelfest“ gegeben hatte.

Zwei alte Sortierer standen dort, die per Handkurbel in Funktion gesetzte werden mussten. Auf einer „Stüörtkaor“ befanden sich die Kartoffeln, die der Oldtimer-Traktorenclub in Bentlage angebaut und geerntet hatte. Prachtvolle Knollen. Die Kids schaufelten sie in Körbe, mit  denen wurden sie auf die Sortierer gebracht. Siebe mit unterschiedlich großen Öffnungen – sie erinnerten an Baumatten -  lagen hier übereineinander und wurden in Rüttelbewegung gesetzt. Ganz oben blieben die dicken Speisekartoffeln und die kleineren sanken von Etage zu  Etage tiefer. Auf diesem Weg wurden früher die Pflanzkartoffeln – die mussten nicht so dick sein – für das nächste Jahr gewonnen, und ganz unten landeten die „Schwienekartuffeln“, die der Fütterung der Schweine dienten. Vor der Verfütterung wurden sie in riesigen Dämpfern gegart, oftmals mit Rüben gemischt. An diesem Kartoffelfest gab es wenig „Schwienekartuffeln“. Die Speisekartoffeln wurden auf einer alten Waage gewogen, kamen dann in Netzsäcke und wurden zum Kauf angeboten. Davon machten viele Besucher gerne Gebrauch.

Einige Fotos, die hier gemacht wurden, ließen einen nicht für alle sichtbaren Regenbogen erkennen. Ein Zeichen dafür, dass Unwetter auch mal enden. Weiterhin zum Heimathaus lockte der in Funktion gesetzte Göpel. Über ein kompliziertes Getriebe wurden Schwungräder im Schafstall in Aktion gesetzt und über breite Lederriemen konnten alte Landmaschinen – Piggendüöschker usw. – in Bewegung gesetzt werden. Die beiden Haflinger hatten einiges zu leisten, um den Göpel anzutreiben. Da musste in der Startphase auch schon mal „Antriebshilfe“ geleistet werden. Eigentlich kein Wunder. Wer hinschaute, erkannte, dass der Göpel eigentlich vier Pferde verlangte. Aber woher die heutezutage nehmen? Im Schafstall demonstrierten Korbflechter ihr Handwerk. Vor der Kappschüer war die Werkstatt des Schmiedemeisters Albert Biefang aufgebaut, der mit seinen Gehilfen hier aktiv war.  Die Essmeile fand sich unter dem Dach der Kappschüer. Pommes & Würstchen, Reibeplätzchen und Pellkartoffeln waren bis 16 Uhr im Angebot. Das frische Brot aus dem Backhaus mundete im schönen Ambiente des Heimathauses mit gutem Kaffee. Kuchen gab es dort ebenfalls. Am Eingang bot Bäckermeister i.R. Theo Lütke-Wenning die leckersten Waffeln an. Er kommt zu jedem großen Fest nach Wettringen und ist sehr heimatverbunden. Außer der Erstattung seiner Kosten wollte er nichts haben.

Angeboten wurde an dieser Stelle auch der Heimatkalender 2018. Er ist ab sofort morgens im Heimathaus erhältlich und auch im Fachgeschäft Füssner. Hinter dem Heimathaus zeigte ein Künstler nicht alltägliche Kunstwerke aus Holz, alle selbst gefertigte Unikate und durchaus für den Hausgebrauch oder für Gartendekoration gedacht.

Alles in allem konnte sowohl seitens des Heimatvereins als auch des Oldtimer-Traktorenclubs ein gemeinsames Fazit erfolgen: Das Kartoffelfest war eine rundum gelungene Sache zweier Vereine, deren Zusammenarbeit sehr positiv ist, sagten die Vorsitzenden beider Vereine.

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