Die Zeit vergeht schnell. Am vergangenen Samstag endete bereits die Mehrtagesfahrt des Heimatvereins Wettringen, die 42 Heimatfreunde in den Spessart entführte. Voller Erwartung waren sie alle auf die Spessart-erkundung, einem wunderschönen Fleckchen Heimat, umarmt vom Main und den Flüssen Sinn und Kinzig. Wer Land und Leute kennen lernen will, der muss sich Zeit nehmen, auch zu Städtebesichtigungen Ein erster Stopp wurde in Limburg an der Lahn eingelegt. Mit einer Gästeführerin ging es zurück in die langjährige Geschichte der Stadt, die so wunderbar erhalten bzw. restauriert ist. Die Fachwerkhäuser in der historischen Altstadt entführten zum Teil ins 12 und 13. Jahrhundert, ein Weg führte über eine jahrhundertalte Brücke, ein Zeuge eines ehemaligen Handelsweges in den Osten und Westen. Beeindruckend der Dom, der sich dem Betrachter vom Domberg in voller Pracht mit seinen sieben Türmen präsentierte. Ein Besuch dieser Kathedrale war ein Muss.
Dann ging es ins Heimbuchenthal, einem von Wald umgebenen Ort, in dem das Hotel bezogen wurde. Dieser Wald ließ erkennen, dass vor langer Zeit bereits erkannt wurde, das ein Laubmischwald den monotonen Forsten der heutigen Zeit große Vorteile bietet. Man kommt nach so mancher Katastrophe darauf zurück. Mit seinen 2 440 Quadratkilometern, so erfuhren die Wettringer, der größte Laubmischwald Deutschlands. In der Römerzeit war es der kaiserliche Bannforst, später Jagdgebiet der Mainzer Erzbischöfe. Heute nicht mehr vorstellbar, dass Erzbischöfe der Jagd frönten. Lange Zeit war der Wald menschenleer, erst ab dem 12. und 13. Jahrhundert duldeten die Fürstbischöfe die Besiedlung des Spessarts. Kirchen, Burgen und Klöster entstanden. Erkundet wurde die Wallfahrtskirche Hessenthal mit dem Gnadenbild einer Pieta, der Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen sowie der Beweinungsgruppe von Tilmann  Riemenschneider. Voller Spannung ging es zum wunderschönen Schloss Mespelbrunn, welches sich in ein schmales Tal schmiegt. Es wurde erstmals im Jahr 1412 urkundlich erwähnt. Es ist das am besten erhaltene Schloss im Spessart mit seinem Rittersaal, der Kapelle und dem chinesischen Zimmer und Schlafgemach. Es ist heute noch im Besitz der Familie des Grafen von Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn. Aufgrund seiner malerischen Lage wurde dieses Schloss Schauplatz für Film- und Fernsehproduktionen. Im Jahr 1957 entstand hier der bekannte Film „Das Wirtshaus im Spessart“, Zugrunde gelegt, so erfuhren die Wettringer Heimatfreunde, wurde das Märchen „Die Spessarträuber“ von Wilhelm Hauff. Abends erfreute man sich an diesem Film. In Aschaffenburg beeindruckte das Renaissanceschloss Johannisburg aus den Anfängen des 17. Jahrhunderts. Es präsentiert sich heute als staatliches Museum in voller Pracht. Nicht weit davon entfernt das Pompejanum, eine Villa im römischen Stil, Nachbau eines Hauses aus Pompeji. Viele weitere Sehenswürdigkeiten hatte Aschaffenburg zu bieten. Eine Fahrt durch den Park Schönbusch – eine Gartenlandschaft von europäischem Rang und Namen, rundete den Besuch ab. An der Mündung der Tauber in den Main starteten die Wettringer Heimatfreunde mit einem Ausflugsschiff zu einer ruhigen und erholsamen Fahrt. Vorbei ging es an den waldreichen Berghängen des Spessarts, an steilen Weinbergen, an malerischen Kirchen und Klöstern. Von weitem grüßte die Ruine der Burg Wertheim, einer Höhenburg auf  einem schmalen Berg und eine der ältesten Burgruinen. Für die Einkauffans lockte am Nachmittag das 2003 eröffnete Wertheim-Village mit seinen 110 Boutiquen. Es zählt zu den größten Outlet-Shopping-Villages in ganz Europa. So manches Schnäppchen wurde gemacht. Sagen, Märchen und Geschichten aller Orte ranken sich um den Spessart. So auch um Lohr am Main. Es geht die Kunde, dass dort Schneewittchen gelebt haben soll, ein Märchen, das die Märchensammler Gebrüder Grimm  so wunderbar festgehalten haben. Schneewittchen ließ es sich nicht nehmen, die Wettringer Heimat- und Märchenfreunde im Hotel „Rose“ persönlich zu empfangen und ihnen von ihrer gräflichen Herkunft zu erzählen. Ein Besuch des Schulmuseums Lahr am Main war etwas ganz Besonderes. Fröhlich und voller Erinnerungen setzen sich alle in die alten Schulbänke und hörten die Geschichte vom „armen Dorfschulmeisterlein“ und die Entwicklung dieses Berufes bis zur heutigen Zeit. Wer sich dafür interessiert, dem kann das Buch „Eselsarbeit für Zeisigfutter“ von Ursula Walz als Literatur empfohlen werden. 3 000 Ausstellungsstücke aus 200 Jahren Schulgeschichte konnten besichtigt werden. Sehr interessant war der Besuch der Stadt Würzburg. Diese wurde 1945 zum Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu über 90 Prozent zerstört und ist heute nach dem historischen Wiederaufbau ein Besuchermagnet. Während einer Stadtrundfahrt berichtete der Reiseführer vieles über die Geschichte der mächtigen Festung Marienberg, die hoch über den Weinbergen thront, einstmals Residenz der Fürstbischöfe von Würzburg.  Das „Käppele“, eine Wallfahrtskirche, wurde von B. Neumann erbaut. Ebenfalls erbaut von ihm das barocke Residenzschloss, heute aufgenommen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein Gang durch die Altstadt mit dem Kilian-Dom und der Marienkapelle rundete den Tag ab. Die Abende verbrachten die Wettringer Heimatfreunde stets in geselliger Runde. Wettringens Heimatmusikant Paul Berning begleitete die vielen Lieder, die gesungen wurden, mit seiner Handharmonika. Bevor es zurück nach Wettringen ging, beschloss  ein Spaziergang durch die Stadt Eltville am Rhein, bekannt als Wein-, Sekt- und Rosenstadt, die erlebnisreiche Fahrt.

 

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